Dienstag, Mai 21, 2013

Chennai - Langsam gehöre ich dazu ;) - Indien-Teil 4

Mittlerweile kannte ich mich in Chennai ganz gut aus. Also zumindest in unserer näheren Umgebung. Ich wusste wie man zur Bahnstation kam, wo die für uns wichtigen Geschäfte waren und mit dem chaotischen Verkehr rund um die Central Station umzugehen.
Der Typ vom Früchtestand vorm Hotel kannte mittlerweile meine Vorlieben und die anderen Shop Besitzer waren nicht mehr allzu überrascht mich zu sehen.....also so langsam schien ich ein wenig dazu zu gehören.

Verglichen mit Kerala war Chennai verdreckt, laut, überfüllt und stickig. Die Hitze war immer eine Herausforderung für mich aber irgendwie habe ich es ausgehalten und mich daran gewöhnt.. naja, zumindest ein wenig. ;)

Aber Chennai ist nicht so schlecht wie man in vielen Berichten liest. Ja, es ist nicht die sauberste Stadt und hat für Touristen auch nicht so viel zu bieten. Aber sie hat mich gut behandelt und ich begann sie zu mögen.

Einer der ersten Plätze die Shree mir zeigte war die Express Avenue Shopping Mall. Nun, er dachte ich würde mich dort wohl fühlen, so wie zu Hause, da es ein typisches Einkaufszentrum war. Es war auch wirklich schön dort und das was ich am meisten genoss war die Klimaanlage und ein Eiskaffee. ;)


Coffee time :) 


Aber natürlich wollte ich meine Zeit in Indien nicht in westlichen Einkaufszentren verbringen, denn die bin ich ja schon gewöhnt. ;)
Ich war mehr interessiert an den Märkten, kleinen Shops und Ständen.

Dennoch war es interessant die jungen Inder zu sehen die dort in ihren westlichen Klamotten rumliefen. Das war auch der erste Ort in Indien an dem ich Mädchen in Miniröcken sah. Sie gaben sich auch anders...versuchten wohl mehr westlich zu sein. Ich würde nicht sagen moderner...aber wohl doch etwas protzig versnobbt.
Einige sprachen nur englisch miteinander, so als würde das ihre Bildung oder den Lebensstandard widerspiegeln. Das überraschte mich doch ein wenig.
Ja, ich weiß das man in Indien mehr
als nur eine Sprache spricht....Hindi, Tamil, Malayalam, Telugu,...etc..
Aber ich hatte hin und wieder das Gefühl das sie extra ein wenig lauter sprachen, wenn ich in der Nähe war..vielleicht um die "western Madam" zu beeindrucken?
Glaubt mir...das ist dermaßen unnötig. ;))



Schüchterne Jungs. :P 



Im Einkaufszentrum war auch ein Kino und so nutzen wir die Chance und schauten uns einen Film an. Ich wollte schließlich schon immer mal in Indien ins Kino.
Wir hatten mal wieder Glück, denn der Hindi Film wurde mit englischen Untertiteln gezweigt und so schauten wir uns "Matru Ki Bijlee Ka Mandola" an, den ich wirklich mochte.

Ich hatte wirklich Spaß, schon beim bestellen der Getränke und des Popcorns, da mich die Angestellten dort richtig begutachteten und da beschloss ich den Gegenangriff zu starten. Ich nahm meine Kamera und kaum sahen sie diese, verwandelten sie sich in schüchterne Jungs. 
Übrigens habe ich noch nie in meinem Leben so viel Werbefilme für Schmuck gesehen wie dort im Kino. Es nahm wirklich kein Ende, selbst Schmuck für kleine Kinder. Und ich rede hier nicht von Hello Kitty Schnickschnack. Nein.. pures Gold, groß und schwer. Also Geburtstagsgeschenke müssen dort echt ins Geld gehen. :)

Mittagessen


Auf einem Stockwerk gab es einen großen Food Court und dort haben wir auch mal zu mittag gegessen.
Reisnudeln mit Hähnchen und Rasam. Das ist eine Art Suppe, die aber auch als Sauce gegessen wird.  Ein wenig scharf aber wenn man sich daran gewöhnt hat schmeckt es echt gut.
Hier noch ein paar Bilder:





Bling, bling, bling :))


Wir haben auch eine kleine Stadtrundfahrt gemacht, die zwar nicht allzu spannend war aber trotzdem ein netter Zeitvertreib.
Unser Hotel war umgeben von Reiseagenturen und an einem Nachmittag sprach uns ein Kerl an und fragte ob wir Interesse an einer Tour hätten. Klar, warum nicht? Also haben wir uns für den nächsten Tag angemeldet. Nun sind indische Stadtrundfahrten natürlich nicht wirklich vergleichbar mit den uns bekannten. Wenn man hier schon wenig Zeit zur Verfügung hat um ein Objekt zu erkunden, so wollen die Inder da wohl die auf den Straßen verlorene Zeit wieder einholen. Also immer schön Zack, Zack.
Aber der Guide hat sich wirklich nett um mich gekümmert und selbst wenn ich in einen Tempel nicht hinein durfte, hat er uns zu einem Shop gebracht damit ich mich nicht langweilte. Ob er dort nun Provision bekam oder nicht, er hat einen guten Job gemacht.







Erster Halt war Marina beach der ziemlich berühmt ist und der mit all seinen Ständen viele Leute anzieht.  Es ist wirklich sehr voll dort und nicht allzu sauber, was die Menschen aber nicht davon abhält Aktivitäten wie Reiten nachzugehen und all die Stände zu erkunden, zu essen, gemeinsam einfach eine gute Zeit zu haben.

                                                                       





Es war erst gegen 10 h und schon herrschte reges Treiben. Die Leute bereiteten ihre Stände und das Essen für den Verkauf vor.



 Weitere Teilnehmer unserer City Tour




Es war, wie sollte es auch anders sein, bereits unglaublich warm. Daher war die Brise die direkt am Wasser wehte wirklich eine gute Abkühlung.
Wenn einem nicht andauernd irgendein Händler etwas andrehen wollte, hätte man es noch mehr genießen können. Aber davon leben sie halt, also muss man da durch.
Die dürren Klepper taten mir wirklich Leid. 




Es gab viele Stände mit Muscheln und Perlen aber die Preise waren auch ganz schön hoch. Natürlich vor allem für Touristen wie mich. Aber es kam ein Typ mit einem Sack voll Muscheln zu uns und bei dem suchten wir mir dann eine schöne aus. Der Preis war schnell  auf faire 350 Rupien (4,90 Euro) ausgehandelt.




Was ich richtig genossen habe war der frische Fisch den es dort gab.
Such dir ein Stück aus und dann wird es frisch vor deinen Augen in tiefem Öl frittiert. Absolut lecker!! :))

Wir sind auch an einem Abend nochmal dort gewesen und haben uns eine kleine Platte mit Fisch gegönnt für 65 Rupees. (90 Cent) 
Das ist doch wirklich ein guter und billiger Snack!  



 Der nächste Stopp war der Shiva Tempel.




Egal ob ich nun schon einige süd-indische Tempel gesehen hatte, ich war und bin immer noch fasziniert von den großen, verzierten Gopurams.  




Da ich kein Hindu bin, durfte ich ihn nicht betreten aber wir schauten uns noch etwas um. Kleine Mädchen versuchten uns ihre Waren zu verkaufen, sogar Wattestäbchen boten sie an. Man weiß ja nie, wann man sich mal wieder die Öhrchen putzen muss. Du bekommst wirklich überall alles in Indien. ;)))
Und bevor ich mich langweilen konnte, brachte uns der Guide zu dem Laden in dem man Stoffe kaufen konnte, was ich auch tat. Da der Shop dem Staat gehörte, waren die Preise wirklich moderat, da sie keine Gewinnmarge drauf schlagen. Selbst die Frauen aus unserer Gruppe stimmten mir da später zu und die müssen es schließlich wissen. ;)
Straße vorm Tempel


Zeit für eine Kokosnuss:) 


Der Shree Rama Krishna Tempel - Mandir of Swami Vivekananda war unser nächster Halt und sieht der nicht wirklich wunderschön aus? 



Drinnen waren die Menschen am beten und meditieren, daher war es wirklich sehr ruhig und friedlich. Das war ein sehr spezieller Moment der leider nicht allzu lange währte.
Schade, ich wäre gerne noch länger dort geblieben.

Im Preis enthalten war auch der Besuch des Schlangen Parks in Chennai. Also.. ich habe in meinem Leben noch nie so viele Plastikattrappen gesehen. Vor allem Aligatoren. ;P Keine Ahnung was die Inder daran so toll finden.
Da ich kein großer Fan von Reptilien bin habe ich keine Fotos geschossen.

Der letzte Stopp war dann das Chennai Government Museum. Da der Eintrittspreis für mich mal wieder 3 mal so hoch war wie für die Inder, habe ich mich entschieden nicht hinein zu gehen. Ich bin eh kein großer Museumsgänger.. und so schnell wie die anderen wieder zurück waren, hätten man sowieso nicht alles sehen können.
Wir genossen die kleine Pause im Schatten auf einer Parkbank vor dem Museum.

Chennai Government Museum

Our tour bus

Das war auch schon das Ende unserer kleinen Chennai Tour und es war höchste Zeit für ein spätes Mittagessen. Der Guide hatten einen guten Restaurant Tipp für uns und los ging es:

Reis mit verschiedenen Soßen, Spinat, Rote Beete und Mais serviert auf Bananenblatt

Als das Essen serviert wurde, erfüllte sich ein weiterer Traum für mich. Ich wollte schon immer mal von Bananenblättern essen und außerdem war es wieder dermaßen lecker. Himmel auf Erden. :)) Shree war froh mir diesen Wunsch erfüllen zu können. Ich bin ja so leicht zufrieden zu stellen.. ;))
Aber indisches Essen ist nun mal meine Schwäche....

Wie ich bereits erwähnte, sind wir auch mal am abends an den Strand gegangen.... Sonnenuntergang, eine kühle Brise, gutes Essen.. ..und... jede Menge Menschen. Einige von ihnen fragten mich sogar nach einem Foto mit mir. Also etwas komisch kam ich mir da schon vor.. aber ich bin ja nett.. also.. Lächeln. :))
Vielleicht sollte ich daraus nächstes mal ein wenig Kapital schlagen.. so 50 Rupien pro Foto? ;)

Hier noch ein paar Eindrücke von dem Strandabend und Chennai im allgemeinen:
















Chennai University
während wir Fisch aßen, saßen sie beben mir und kicherten :))
Skywalk shopping mall 
Immer mal wieder Bauarbeiten

Achung...Kuh voraus!




Mirch Pakoda (Eine Art schärfere Spitzpaprika, in Teig frittiert)
       




Die immer vollen Zügen :D
    


  

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